Pilzverein Region Baden

Stinkmorchel

Phallus impudicus Linné: Persoon

Kein Speisepilz
Phallus impudicus (Stinkmorchel)

Stinkmorchel

Fruchtkörper
Jung erst im Boden verborgen, dann durch das Wachstum langsam hervortretend als sog. Hexenei von 5-8 cm Durchmesser. Aeussere Hülle hell-beige bis creme-ockerlich, fein samtig bis weich-wildledrig, mit zähen, 1-1,5 mm dicken, weissen Myzelfäden am Boden haftend. Beim Aufbrechen durch das Wachstum ist die innere Hülle noch gallertartig weich und schmierig-klebrig, von schmutzig-goldbräunlicher Farbe, das Rezeptakulum noch vollständig umschliessend, dadurch Fruchtkörper in diesem Stadium beim Aufnehmen nachgiebig-weich und erstaunlich schwer anzufühlen. Durch das Aufbrechen und Strecken des Stiels entsteht aus dem Ei ein phallusförmiger Fruchtkörper mit einem fingerhutförmigen, ca. 3 cm breiten, wabigen Hut, am Scheitel von einer kleinen, flachen, weissen Scheibe abgeschlossen, der anfänglich von einer schokoladenfarbigen bis grünlich-braunen, stark nach Aas stinkenden Schicht (Gleba) umschlossen ist. Diese wird von Fliegen abgeweidet, die so für die Verbreitung der Sporen sorgen, zurück bleibt ein Hütchen mit erhaben-netziger, weisslicher Struktur. Der Stiel ist zylindrisch, ca 20 cm hoch, weisslich und kammerig-schwammig, an der Spitze und Basis etwas verjüngt, Reste des ursprünglichen Eies an der Basis scheidenartig zurückbleibend.
Vorkommen
Meist schon zahlreich in warmen Frühsommern in Wäldern, auch ausserhalb, gern auf humusreichen Böden oder durch das Myzel im Boden Holzabfällen aufsitzend, oft in weitläufigen Gruppen, durch den typischen, aufdringlichen Aasgeruch schon von weither wahrnehmbar.
Anmerkung
Hexeneier, von der klebrigen, inneren Hülle befreit und in Scheiben geschnitten, können gebraten werden und standen im Ruf, als Aphrodisiakum zu wirken. Sie schmecken stark erdig-rettichartig, was den Begriff essbar ins rechte Licht rücken dürfte.